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Einsteins undeutsche Physik

 

 

 

Zum Einsteinjahr (Mein Leserbrief an die Badische Zeitung)

 

Wieso begehen gerade wir Deutschen 2005 das internationale Jahr der Physik als Einsteinjahr? Er hätte es sich sicherlich verbeten, so wie sein Nachlassverwalter 1962 den Druck einer 3 DM Briefmarke mit Einsteins Konterfei untersagen ließ. Einstein selbst hat es klar formuliert: Nach dem Massenmord, den die Deutschen an dem jüdischen Volk begangen haben, ist es evident, dass ein selbstbewusster Jude nicht mehr mit irgendeiner offiziellen Veranstaltung oder Institution verbunden sein will.

 

Erschwerend kommt noch hinzu, dass Einstein im Jahre 1905, als er seine fünf bahnbrechenden Arbeiten zur modernen Physik veröffentlichte, Schweizer war. Eine deutsche Staatsangehörigkeit hatte er 1914 ohne sein Zutun mit seiner Berufung an die Preußische Akademie der Wissenschaften bekommen. Den deutschen Pass gab er aber bereits kurz nach der Machtergreifung 1933 zurück, bevor die Nazis ihm 1934 die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannten. Gestorben ist Albert Einstein 1955 als amerikanischer Staatsbürger.  

 

 

Einleitung

 

Vor hundert Jahren hat Albert Einstein 26-jährig, als Experte III. Klasse vollberuflich im Berner Patentamt tätig, in seiner freien Zeit fünf bahnbrechende wissenschaftliche Arbeiten geschrieben und sie in der Zeitschrift Annalen der Physik veröffentlicht.

 

 

Zur Vorgeschichte

 

Um 1890 waren viele Gelehrte überzeugt, dass mit Galilei, Kepler, Newton und Maxwell das Fachgebiet der Physik abgeschlossen sei. So wurde dem jungen Max Planck abgeraten, Physik zu studieren

 

Da kündigte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit drei unerwarteten Entdeckungen eine neue Physik an:

 

Wilhelm Conrad Röntgen veröffentlichte 1895 eine Arbeit: Über eine neue Art von Strahlen, in der er nicht nur die Entdeckung der Röntgenstrahlen bekannt gab, sondern auch ihre Eigenschaften ausführlich beschrieb. Es handelt es sich um sehr kurzwellige elektromagnetische Strahlung

 

Henry Becquerel entdeckte 1896 die natürliche Radioaktivität des Urans, also den Atomzerfall, der, wie wir heute wissen, durch eine damals unbekannte Kraft, die schwache Wechselwirkung beherrscht wird.

 

 

Weiter

 

 

 

Max Planck störte etwa zur gleichen Zeit, dass damals vorliegende Theorien die Lichtemission eines schwarzen Körpers - d. i. ein Körper, der bei Erwärmung auf hohe Temperaturen ein kontinuierliches Lichtspektrum ausstrahlt - nur unvollständig beschrieben. In einem neuen mathematischen Ansatz nahm Planck nun an, dass ein schwarzer Körper elektromagnetische Strahlung nicht kontinuierlich, sondern in  Energiepaketen der Größe E=h·v  abgibt. Unter dieser Annahme leitete er eine - später nach ihm benannte - Strahlungsformel ab, welche die Abstrahlung exakt beschreibt. Das Ergebnis seiner Arbeit trug er im Dezember 1900 in der preußischen Akademie der Wissenschaften vor.

 

In der Mitte Max Planck neben Einstein.
Ganz rechts der damals
junge Max von Laue

 

Planck hatte damit die Tür zur modernen Physik weit geöffnet, worüber er selbst recht erschrocken  war. Jahre später noch, als man ihm ein Experiment vorführte, bei dem der Aufprall einzelner Lichtquanten auf einen Photoempfänger akustisch hörbar gemacht wurde, murmelte er: Und es gibt sie ja doch.

 

Heute wissen wir: die damals von ihm als Hilfsgröße eingeführte Konstante h ist als das Plancksche Wirkungsquantum die die Atomphysik beherrschende Naturkonstante.

 

 

This page was last updated on 07 August, 2018